2017.06 Frankreich Spanien Portugal Italien

Im Juni 2017 bin ich mit dem Motorrad nach Portugal und wieder zurück gefahren. In 4 Wochen habe ich 8.500 km zurückgelegt. Ich muss zugeben, dass diese Strecke viel zu viel war.
Anders als z.B. in Südamerika, wo es weite Distanzen zwischen Dörfern und Städten gibt, ist Europa viel dichter und gedrängter und es gibt so viel an Kultur zu sehen und eine Unmenge an schönen Orten, an denen man gerne Zeit verbringen möchte. Auch 3 Monate wären zu wenig gewesen.

Im Folgenden findet sich eine lose Ansammlung an Eindrücken, Begegnungen und Erlebnissen, die ich in diesem Monat unterwegs erfahren habe. Klickt euch durch. Es waren wieder ein paar nennenswerte Ereignisse dabei, z.B. als ich im Schnee stecken geblieben bin, oder das Pärchen in Sevilla mit Hang zum dritten Reich.

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Ich bin mit dem Nachtreise-Auto-Zug nach Feldkirch und dann am ersten Tag über Lichtenstein und die Schweiz, vorbei am Lago Maggiore, nach Turin gefahren. In Turin war ich gleich mal ziemlich mit dem Verkehr überfordert. Darum im Anschluss gleich ein paar Worte über den Verkehr in den einzelnen Ländern.

Man muss nicht nach Zentral- oder Süd-Amerika fahren, um irrsinnigen Verkehr zu erfahren. Es reicht, eine Stadt in Italien zu besuchen.

Eine rote Ampel wird erst nach 2 bis 3 Sekunden als Rot empfunden.
Schnell mal von der zweiten Spur ohne Blinker nach rechts abbiegen? Kein Problem!
Weil: Blinker? Wer braucht schon Blinker?
Zwei Spuren? Da gehen sich locker auch drei Autos aus!
Und Sperrlinien werden sowieso konstant überfahren.

Einen Monat später, als ich auf der Rückfahrt erneut in Italien war, habe ich mich komplett der lokalen Fahrweise angepasst. Ich habe sicher 100 mal die Verkehrsregeln gebrochen .. in 10 Minuten .. so wie jeder andere auch.
Die Polizei kümmert diese Art von Vergehen nicht sehr. Da ich mit meinem Motorrad und den Koffern doch um einiges breiter bin als ein Scooter, hatte ich nur Angst, dass mir irgendwer mal die Koffer abreisst, als ich zwischen all den Autos auf dem Mittelstreifen unterwegs war.
Ein Problem ist bloß, ich wende diese Fahrweise zunehmend auch daheim in Österreich an. 🙂

Wieder zu Hause habe ich zufällig eine Studie in den Nachrichten gelesen, über die Anzahl der tödlich verunglückten Personen  im Straßenverkehr in europäischen Hauptstädten.
Rom lag an der Spitze .. es wundert mich nicht.

In Frankreich muss man auf dem Land etwas aufpassen. Da gibt es ab und zu auch mal zwischen den Dörfern stationäre Radarboxen. Aber das sind keine riesigen grauen Kisten, so wie bei uns in Österreich, die man schon von weitem sieht. In Frankreich haben sie einen Querschnitt, nicht viel größer als ein A4 Blatt und vielleicht einen Meter hoch. So etwas lässt sich leicht hinter einem Busch oder einem dickeren Baum verstecken.
Sonst habe ich die Franzosen als zivilisierte stressfreie Autofahrer empfunden.

In Spanien bleiben die Autofahrer an Kreuzungen mit Stop Schildern – auch auf dem Freiland und wenn man 300m weit sieht und weit und breit kein Auto kommt – brav 3-5 Sekunden stehen. Das macht doch bei uns in Österreich niemand. Ich musste mehr als einmal heftig abbremsen. Mir wurde erzählt, dass der Verkehr manchmal aus der Luft überwacht wird.
Ich habe keine Ahnung, wie hoch die Strafen sind und hoffe schon mal, dass da in den nächsten Wochen nichts in meinem Briefkasten landen wird. (Update: mittlerweile sind mehr als 7 Monate vergangen und es war nichts in meinem Briefkasten.)

In den größeren Städten dominieren eindeutig die Scooter. Anders als z.B. in Österreich, wo die Autofahrer egoistisch sind, hupen und schimpfen und extra noch zumachen, damit man auch ja nicht durchkommt, machen die Autofahrer in diesen Ländern Platz, wenn ein Zweirad von hinten daherkommt. Ich würde mir das auch bei uns wünschen.
In einigen Städten in Spanien, z.B. in Sevilla, gibt es direkt vor den Ampeln einen Streifen nur für Motorräder, der während einer Rotphase von Autos frei gehalten werden muss.

In Portugal ist die Situation ziemlich ähnlich wie in Spanien.

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